Dienstag, 3. August 2010

Eldorado, Misiones

Wo bin ich eigentlich?

Eldorado ist eine große Kleinstadt am Fluß Paraná. Etwas mehr als 70.000Einwohner zählt diese 90 Jahre alte Stadt. Gegründet wurde sie 1919 von dem Deutschen Adolfo Julius Schwelm gegründet. Dieser verkaufte das Land an europäische Einwanderer aus Deutschland, der Schweiz, Dänemark und Polen.
Wirtschaftssektoren von Eldorado sind der Anbau von Yerbamate, Orangen und Grapefruit sowie die Holzindustrie.
Eldorado erstreckt sich vom Paraná ungefähr 14km ins Landesinnere, durch die sogenannte Avenida San Marín. Genau, auf KM9.5 wohne ich! Mit unzähligen Seiten – und Paralellstraßen und dem wunderbaren Viertel- und Einbahnstraßensystem ist es typisch argentinisch. Straßen, Wege und die Erde sind wunderbar rot, was einen sehr schönen Kontrast mit dem kräftigen Grün der Pflanzen ergibt.
Die Stadt ist ungefähr 100km von den Wasserfällen von Iguazú entfernt. Diese liegen am 3-Ländereck Brasilien-Paraguay-Argentinien. Für diese 100km braucht man im Bus jedoch schon 1.5-2h. Bis nach Posadas, der Provinzhauptstadt von Misiones, sind es ca 210km, für diese man 3.5-4h brauch. So nervig es auch ist im Bus zu sitzen, die wunderschöne Landschaft von Misiones macht es wieder gut!
Paraguay ist unmittelbarer Nachbar von Eldorado, vom Hafen kann man mit dem Boot über den Paraná nach Paraguay.
Von der Costanera, wo der Paraná entlangfließt, bis zum Ende der Av.San Martín sind diverse Einkaufs- und Geschäftsmöglichkeiten. Das eigentliche Zentrum befindet sich von KM 6-9. Man bekommt eigentlich alles! Vor allem Schuhe :-) … wie in allen Grenzgebieten ist auch das Angebot der billiger hergestellten Waren aus Paraguay groß.

Montag, 2. August 2010

Esteros de Iberá, Corrientes

So,
wer sucht, der findet.
Hier ein Bericht über die Sumpfgebiete von Iberá, wie ich es selbst nicht hätte besser schreiben können.

Esteros de Iberá

Was ich dem noch hinzuzufügen habe:

Wir durften hier aus Eldorado schon morgens um 4 mit dem Bus richtung Posadas fahren. Dort holte man uns mit einem Camioneta ab.
Anfangs war ich von diesem Erdweg begeistert, danach wollte ich eigentlich nurnoch in Carlos Pellegrini ankommen. Doch dieser wunderbare Erdweg zog sich 3 Stunden hin und danach schmerzte mein Beckenknochen vom Sicherheitsgurt ordentlich.
Ab und an blieb unser Auto einfach im Dreck stecken. Auch mutige Motorradfahrer fuhren richtung Pelligrini.
Kühe gabs so weiiiit das Auge reichte. In Deutschland wäre es ein Skandal würden die einfach auf der Landstraße stehen. Hier scheint es normal zu sein.
Nach insgesamt 9h Reise für ca 400km kamen wir doch endlich an.

Tag 1:
Mittagessen und schon gings los Bootfahren! Jippy! Ich dachte man würde nur ab und zu Krokodile sehen! ABER DIE WAREN ÜÜÜBERALL .... Die haben sich fein gesonnt. Mit dem Boot sind wir ganz nah herangefahren. So nah, dass ich Lust hatte sie anzufassen, doch der Reiseleiter meinte ich soll das doch besser lassen. So fuhren wir dann ein paar Stunden in der Lagune rum. Wasserschweine, Vögel, Krokodile ... Touristen .. alles konnte man beobachten.
Gut, dass unser Bootsfahrer Mate dabeihatte !!! Haha
Dieser war auch so nett, sooooo nah an diese rieeeeeeesigen Spinnennetze ranzufahren, dass ich ein wunderbares Foto machen konnte.Stunden danach hatte ich noch Angst, dass mir eine Spinne auf der Schulter sitzt. Diese Spinnenfäden waren wirklich wie richtige Fäden. Beeindruckend und ekelhaft zugleich!
Im Hotel saß dann doch tatsächlich eine Eule vor unserem Zimmer. Wir hielten sie für aggressiv, dabei hatte sie nur hunger und ist eigentlich ganz zahm. Sie bekommt immer etwas zu essen.
Fehlten also nurnoch die mir versprochenen Affen!!

Tag 2:
Jetzt waren die Affen dran!
Doch die hatten am Morgen noch nicht so wirklich Lust sich sehen zu lassen, also sind wir völlig unnötig durch den Wald gelaufen.
Aber lustig war es trotzdem, immerhin, wie das in einem Sumpfgebiet so ist, ist überall matschig. Oh da hatten wir Spaß, während wir uns dreckig machten und regelmäßig steckenblieben!
Zu sehen waren Rehe, Vögel und Wasserschweine, welche die Ruhe weghatten und sich beim Fressen nich stören ließen.
Zum Mittagessen waren wir wieder im Hotel.
Dann war nochmal eine Runde Bootfahren angesagt. Diesmal der andere Teil der Lagune, der komischerweise eine ganz andere Vegetation hat und aufgrund dessen viel trockener wirkt.Krokodile und Vögel .. die ein oder andere Boa ...
und wo sind meine Äffchen???!!!

Die guten Äffchen sind Victor und ich dann noch am späten Nachmittag besuchen gegangen. Und diesmal waren sie auch zu sehen, sooo fein wie sich gefuttert haben. Etwas unschön war allerdings, dass sie anscheinend nicht so viel Lust auf die Touris hatten, denn nacheinander kamen sie und haben ihr Geschäft über unserm Weg verrichtet.
Egal, ich liebe sie trotzdem :-)

Freitag, 30. Juli 2010

Chaco


Der Gran Chaco ist im Allgemeinen eine Region im Inneren Südamerikas, geprägt durch Trockenwälder und Dornbuschsavannen. Er umfasst den Norden von Argentinien, den westlichen Teil von Paraguay und den Südosten von Bolivien. Seine Ostgrenze bilden die Flüsse Río Paraná und Río Paraguay, während sich seine Westgrenze von Nord nach Süd etwa von Santa Cruz de la Sierra (Bolivien) über Santiago del Estero (Argentinien) bis nach Córdoba erstreckt.

Chaco ist außerdem eine Provinz im Norden von Argentinien an der Grenze zu Paraguay.
Die Hauptstadt der Provinz ist Resistencia am Río Paraná gegenüber der Stadt Corrientes. Die beiden Städte werden von der Brücke General Belgrano verbunden, sehr schön diese an einem kühlen Wintervormittag zu überqueren.


Es gibt eine Reihe von exotischen Tieren, wie Krokodile, Affen, Taranteln und eine Vielzahl von Schlangen, wie Boas, Anakondas und Klapperschlangen.
Die subtropische Landwirtschaft umfasst Baumwolle, Tabak und Soja. Ebenfalls ist die Forstwirtschaft von Bedeutung.

Der Gran Chaco ist vor allem im Norden und Westen ein sehr dünn besiedeltes Gebiet, das sich nur bedingt als Weideland nutzen lässt. Im Süden, im argentinischen Teil, ist die Besiedlung deutlich dichter. Charakteristisch für das Gebiet sind die so genannten Jesuitenreduktionen. Im Umkreis dieser Missionsstationen sind in der Vergangenheit Guarani-Indianer christianisiert und angesiedelt worden. Auch viele deutschstämmige Mennoniten haben sich im Gran Chaco angesiedelt.

Chaco ist ein Quechua Wort für Jagd oder jagen, was die Hauptquelle der Ernährung der Ureinwohner vor der spanischen Kolonisation Amerikas war. Viele Indianerstämme (Guaraní, Toba, Wichí und andere) haben in der Region überlebt und haben bedeutende Gemeinschaften in der Chaco Provinz, ähnlich wie in Formosa.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es viele Auseinandersetzungen zwischen Argentinien und Paraguy in der Region des Gran Chaco, bekannt unter dem Namen Krieg der Triple Allianz. Die gegenwärtige internationale Teilung des Gran Chaco geht auf das Jahr 1884 zurück, aber erst 1951 spaltete sich Formaosa von Chaco ab, erkannte die gegenwärtige Teilung an und erlangte den Status einer Provinz.



Die Straßen in Chaco bestehen eigentlich nur aus Erde. Grauer Erde. Macht einen sehr tristen Eindruck. Auf dem Land sieht man immer wieder kleine Steinhütten, die nur aus einem Raum bestehen. Die Provinz an sich ist relativ arm.

So, was führte mich nach Chaco?

Ein Geburtstag.

Wie ein guter Argentinsicher Geburtstag nunmal so ist, macht man ein leckeres Asado.
Als wir ankamen, erwartete uns auch schon eine Kuh und ein Schwein, natürlich schon geschalchtet.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nicht aufzufallen, aber schon als wir aus dem Auto aussteigen und eine kleine Feuerstelle mit einem Kessel in Sicht war musste ich natürlich meine neugierige Nase da hineinstecken.
Was entdeckte ich? - Einen Schweinekopf!
Sofort holte ich meine Kamera und begann Fotos zu machen.


Ich entdecke die aufgehangene Kuh, ein paar Reste des Schweins.
Und schon hatte ich hunger. Alle begrüßten uns und dann sah ich weiter zu, wie die hauseigenen Würstchen gemacht wurden.
Wir brachten das ganze Fleisch (40kg) zum Fleischer um es durch den Fleischwolf zu jagen.
Am nächsten Tag pressten wir dann alles in den Darm hinein. Geekelt hatte mich an der Sache nichts. Sogar den Kuhkopf habe ich gefunden!

Dieser wurde im Ofen zubereitet. Sehr zartes Fleisch, war nicht so mein Fall.

Desweiteren wurde getanzt bei Musikbegleitung.
Eine ganz andere Art seinen Geburtstag zu feiern.
Ich hatte die Ehre Chamamé zu tanzen, mein Ziel war es einfach niemandem auf die Füße zu treten. Das war peinlich.

Es war eine wunderbare Erfahrung ein Wochenende durch Asado zu essen, zu sehen wie man Würstchen macht und einmal in einem kleinen Dorf zu sein, in dem es statt roter Erde graue gibt.
Auch wenn die Leute aus diesem Dorf nur 2 mal am Tag die Gelegenheit haben das Dorf mit einem Bus zu verlassen, leben tut es sich trotzdem! Und das in einer sehr angenehmen Atmosphäre! Leider habe ich bei einem Spaziergang nicht herausgefunden, wo die 10.000 Einwohner wohnen.
Aber gelegentlich, was sehr interessant war, sah man Leute mit indianischen Gesichtszügen!!

Umbau

Liebe Leserschaft,

es gibt immer etwas, das man verbessern kann.
Und so werde ich mich die nächsten um eine Neugestaltung meines Blogs kümmern.

Interaktiver, informativer !

Als kleiner Vorgeschmack:

Montag, 8. März 2010

Endlich mal wieder ein sinnvoller Post!

So meine Lieben, der Moment auf den ihr alle vielleicht gewartet habt ist mal wieder gekommen, ich schreibe einen sinnvollen Blogeintrag!

Also viel ist passiert.

1.) Ich bin umgezogen
2.) Dezember - März waren Sommerferien
3.) Februar war ich Reisen mit Sandra und Victor
4.) Wie gehts weiter?


1.) So, also ich wohne jetzt ca 200mts. von der Fundacion, an der (glaube ich) längesten Avenida der Welt! Da habe ich ein wenig mehr Ruhe, zahle weniger und werde nicht mehr zu tiefst bemuttert.
Leider fehlt bisher Internet. Oder besser gesagt bin ich zu faul mir das Passwort für WiFi beim Motorradhändler, der Deutscher ist, zu holen. Aber irgendwann schaffe ich das bestimmt auch noch.

2.) Es waren Sommerferien. D.h. dass in der Fundacion auch kaum Arbeit war. Dann durfte ich halt viiieeele Übersetzungen schreiben und weiss schonmal, dass ich das nicht mein Leben lang machen will, das macht einen tierisch verrückt.
Es gab von der Deutschlehrerausbildung auch Ordner zu korrigieren ... díos mio! Das war wirklich Arbeit. Arme Lehrer zuhause :-) ... lose Blätter , keine Namen, unsortiert. Die harte Realität des Lehrerseins!
Des Weiteren haben wir unsere Zeit damit überbrückt, dass wir vormittags in Kinderheimen waren.
Die Kleinen wurden jeden Morgen aus den Armenvierteln geholt und Mittags wieder zurückgebracht.
Der Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück, danach haben wir alle fleissig gespielt und gegen 11 Uhr gings ab in die PILETAAAS ... Planschbecken. Die Kinder waren so tierisch begeistert, das wurde jedesmal richtig gefeiert und wir Freiwilligen wurden immer nass.
Aber auch die Chefin blieb nicht verschont ! hehe.
Im Anschluss gabs noch ein leckeres Mittagessen, dass von Müttern gekocht wurde.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich bei allen bedanken, die etwas Geld gespendet haben!
Bei Interesse werde ich auch gerne ausführlicher über die Erfahrungen mit den Kindern schreiben. Bzw werde sowieso noch einen Bericht für die Website der Fundacion schreiben müssen und für das GI.
Die Dankbarkeit der Kinder für das, was ihnen ermöglicht wurde in ihren Ferien war ganz deutlich an ihren Augen und dem Spaß den sie hatten abzulesen.
Da noch Geld übrig geblieben ist werden wir das in die Sanierung des Armenviertels und vor allem in den Aufbau der dortigen Schule stecken!!!!

3.) Die Reise mit Sandra und Victor war ein tieeerischer Spaß. Los gings von Eldorado nach Salta (Nordwesten) von Salta aus gings nach San Salvador de Jujuy. Dort machten wir einen Ausflug zu den Saldinas Grandes (Salzseen) wunderschön! Man hatte das Gefühl, als hätte es gescheint! Vor allem weil sich die Berger wunderschön hinter den Salzseen erstreckten und Schneegipfel hatten. Sonnenbrille ausziehen war eine doofe Idee.
Sehr schön hatten wir uns dann mit Salz eingesaut, weswegen wir einige Schuhe und Klamotten auch wegwerfen konnten. Schwer interessant war für mich, wie sich die Bevölkerung verändert. Man hätte meinen können, wir wären in Peru oder Ecuador.
Von Jujuy fuhren wir weiter nach Mendoza, dort schlugen wir größte Zeit einfach tot und machten an einem Tag eine Weintour, bei der ich erneut feststellte, dass Wein einfach Kopfschmerzen macht und nicht schmeckt, mir zumindest.
Von Mendoza fuhren wir nachts durch die Anden nach Santiago de Chile.
Gegen 4 Uhr wurden wir aus dem Bus geholt und durften uns wie am Flughafen hinstellen, damit unser Gepäck durchleuchtet werden konnte.
Sehr streng die Chilenen.

Santiago de Chile war ganz nett. Hervorragend, wenn man ankommt und erstmal die Preise sieht. 620Pesos für Kekse, WIE BITTE :D?!?! - Wechselkurs 1€ - 730 ch$
Die Atmosphäre in Santiago war sehr europäisch, so wie eigentlich in jeder Großstadt hier ... weiss ja jeder wo das herkommt.
VOn Santiago fuhren wir nach Valparaiso und besuchten dort ein paar Tage meinen lieben Schulkameraden Robin, der einige Monate in einem Hostel arbeitet.
Wir verbrachten die Tage am Strand, mit Bootstour, sahen Seehunde, Militärschiffe, das Haus von Neruda und eine Menge bunte Häuser.
Von Valparaiso gings nach Cordoba.
Von Cordoba nach Buenos Aires.
In Bs As hatten wir noch einmal ein wunderschönes Wochenende mit einem All you can eat Asado ...
Als ich mich dann von Sandra verabschiedete war ich schwer traurig! Wir haben so viel zusammen erlebt und haben uns nicht nur verstanden, weil wir in der selben Situation steckten, sondern weil die Chemie einfach stimmte. Vielen Dank für die gute Zeit.
Auf der Reise hatte ich oft tieeerisch Heimweh, das gebe ich zu.
Mittlerweile geht es aber wieder. Als ich in Eldorado ausgestiegen bin und diese leckere feuchttropische Luft einatmete wusste ich, dass ich auch hier zuhause bin.

4.) Wie gehts weiter?
Die Ferien sind seit 2 Wochen zuende.
Normalität ist wieder eingekehrt. Ich werde wenn sich die Stundenpläne in der Familiar geregelt haben dort 2-3 mal die Woche eventuell wieder mit in die Klasse gehen.
In der Fundacion erwarten mich die alten Aufgaben: Übersetzungen, Korrekturen, Ausstellungen, Mate machen, Terere trinken, Unterrichtsmaterial basteln usw